TEMPORA
Der Zyklus TEMPORA entstand als eine Aufführung zusammen mit dem Deutschen Requiem von Johannes Brahms. Hieraus ergab sich der Grundgedanke eines quasi kleinen Requiems ohne gesungenen Text. Und wie bei Brahms steht auch hier der Trost des Evangeliums für die Lebenden im Mittelpunkt. Die tröstende Zusage des Textes steht jedoch oft im krassen Gegensatz zur Erlebniswelt vieler Menschen. Es sind für uns Menschen unsere Vergänglichkeit und das Gefühl, dass einem die Zeit zwischen den Fingern verrinnt (tempus fugit), ein zentraler Punkt unseres Lebens, an dem die christliche Botschaft Trost spenden kann. Am Ende der einleitenden Fuge, die sich formal - als Zeichen der verrinnenden Zeit - nach und nach immer mehr auflöst, wird dies deutlich. Der zweite Satz spricht das Thema des allgegenwärtigen Todes an. Der Schluss, das Carpe Diem, steht dafür, jeden Moment des Lebens bewusst wahrzunehmen und auch jede Möglichkeit zu nutzen, das Leben, auch für andere, lebenswerter zu machen.