Hornkonzert


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Die etymologische Bedeutung der Gattung "Konzert" besagt im Sinne des lateinischen Wortes concertare zweierlei: sowohl "wetteifern, kämpfen, streiten, disputieren", als auch "mit jemandem zusammenwirken". Das Konzert für Horn und sinfonisches Blasorchester thematisiert das Wort Kampf auf verschiedenen Ebenen. Kein Wettbewerb, Wetteifer oder Streit findet hier statt, sondern ein existenzieller Kampf, bei der das Hörn sich behaupten muss, gelegentlich gegen die "Übermacht" eines vollen Orchesters. Das Solo-Horn bewegt sich quasi zwischen Klanglandschaften, Klangschluchten, eratischen Blöcken. Es kommentiert, lässt sich auf Klangereignisse im Orchester ein, grenzt sich aber auch ab, kämpft oder "flüchtet", wie z.B. im Fugato des letzten Satzes. Es gibt aber auch enges Zusammenwirken der einzelnen Instrumentengruppen, wie im 2. Satz (Notturno), bei der das Orchester in Grenzbereiche gerät und eine Ausweitung des Klangraums entsteht, in dem beispielsweise eine Solo-Klarinette außerhalb des Raumes positioniert wird. Vieles findet an der Grenze zur Hörbarkeit statt und die Zeit scheint gelegentlich stillzustehen. Hier geht es nicht mehr um Kampf, sondern um stille Übereinstimmung. Völlig konträr dazu der 3. Satz, eine Toccata mit pulsierenden Ostinato-Figuren, sich überstürzenden Läufen und scharf artikulierten, rhythmischen Strukturen. Hier werden Geschwindigkeit und der Dynamik bis an die Grenzen der Spielbarkeit ausgelotet und höchste technische Ansprüche an Solist und Orchester gestellt. Was im 2. Satz kontemplatives Stillstehen war, ist nun ein Wettlauf mit der Zeit.



x    Partitur incl. Stimmen | VS 2314 | 150.00 EUR



 VS 2314 



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