Beschreibung
An jedem neuen Morgen soll Dank mein Grundton sein. Ich weiß mich tief geborgen und stehe nicht allein. Die Sonne wird mir scheinen durch jede Regen wand. Der gute Geist der Seinen: von Menschen Gott genannt.
Das empfinde ich als eine der großen Stärken von Lothar Veit: Er versteht es, „Notizen“ am Rande von Gesangbuchliedern zu machen – so wie es Gerhard Schöne vor seinem DDR-Hintergrund in den 80er Jahren oft gemacht hat. Wie würde ich einen alten Gesangbuch-Text heute sagen? Lothar Veit gibt die Antwort.
Mit einem Lied dieser Art habe ich umfangreichere Erfahrungen gemacht, es mit Konfirmandinnen wie Soldaten in gleicher Weise „erfolgreich“ gesungen (um exemplarisch nur zwei Gruppen zu nennen):
Was kann uns noch begeistern in geistesarmer Zeit? Wir lassen uns verkleistern mit Schunkelfröhlichkeit. Die Geister, die wir riefen, sind wir noch längst nicht los, auch wenn sie manchmal schliefen – wir sind so gernegroß.
Ein klarer Text – mit frischen (fast) Neu-Wort-Schöpfungen. Die musikalische Gestalt lebt vom Wechsel der alten Melodie mit neuen Versen im modernen rhythmischen Gewand. Das alte Lied „0 komm, du Geist der Wahrheit“ bekommt so eine Form, bei der es viele wieder (neu) singen können – gerade auch die, die den Zugang zu den alten Liedern verloren haben. Dieses Lied steht für viele andere in dem Liederbuch. Schon deshalb lohnt es sich, dieses Buch näher anzuschauen und damit zu „arbeiten“.
Der bei verschiedenen Liederwerkstätten für Kirchentage wie bei der Gruppe TAKT (Text-Autor/innen- und Komponist/innen-Tagung, die jährlich stattfindet) seit Jahren mitwirkende Liedermacher macht durch die Einteilung des Buches, aber auch durch die Auswahl der Lieder deutlich: Es geht wirklich um „Widerworte“, um das Schwimmen gegen den breiten Strom der Mittelmäßigkeit. Oder, um es mit einem Liedtext eines der großen deutschen Liedermacher zu sagen: „Fliegen kannst du nur gegen den Wind.“
Aber das ist nur die eine Dimension. Denn „Widerworte“ ist eine Fundgrube von Liedtexten und Liedern, die nicht nur von der journalistisch kritischen Grundhaltung leben, sondern auch von einer klaren spirituellen Ausstrahlung, die zum Aufleben hilft. So kommen zwei Seiten der Person Lothar Veit in den Liedern wunderbar zusammen. Und so werden christliche Lieder nicht flach, sondern leben von ihrer prophetischen Kraft und der kreativen und genauen Sprachgestalt. Aber sie verlieren auch nichts an geistlicher Lebenskraft. Dafür steht besonders strahlend der Liedtext, den ich einleitend zitiert habe:
Das empfinde ich als eine der großen Stärken von Lothar Veit: Er versteht es, „Notizen“ am Rande von Gesangbuchliedern zu machen – so wie es Gerhard Schöne vor seinem DDR-Hintergrund in den 80er Jahren oft gemacht hat. Wie würde ich einen alten Gesangbuch-Text heute sagen? Lothar Veit gibt die Antwort.
Mit einem Lied dieser Art habe ich umfangreichere Erfahrungen gemacht, es mit Konfirmandinnen wie Soldaten in gleicher Weise „erfolgreich“ gesungen (um exemplarisch nur zwei Gruppen zu nennen):
Was kann uns noch begeistern in geistesarmer Zeit? Wir lassen uns verkleistern mit Schunkelfröhlichkeit. Die Geister, die wir riefen, sind wir noch längst nicht los, auch wenn sie manchmal schliefen – wir sind so gernegroß.
Ein klarer Text – mit frischen (fast) Neu-Wort-Schöpfungen. Die musikalische Gestalt lebt vom Wechsel der alten Melodie mit neuen Versen im modernen rhythmischen Gewand. Das alte Lied „0 komm, du Geist der Wahrheit“ bekommt so eine Form, bei der es viele wieder (neu) singen können – gerade auch die, die den Zugang zu den alten Liedern verloren haben. Dieses Lied steht für viele andere in dem Liederbuch. Schon deshalb lohnt es sich, dieses Buch näher anzuschauen und damit zu „arbeiten“.
Der bei verschiedenen Liederwerkstätten für Kirchentage wie bei der Gruppe TAKT (Text-Autor/innen- und Komponist/innen-Tagung, die jährlich stattfindet) seit Jahren mitwirkende Liedermacher macht durch die Einteilung des Buches, aber auch durch die Auswahl der Lieder deutlich: Es geht wirklich um „Widerworte“, um das Schwimmen gegen den breiten Strom der Mittelmäßigkeit. Oder, um es mit einem Liedtext eines der großen deutschen Liedermacher zu sagen: „Fliegen kannst du nur gegen den Wind.“
Aber das ist nur die eine Dimension. Denn „Widerworte“ ist eine Fundgrube von Liedtexten und Liedern, die nicht nur von der journalistisch kritischen Grundhaltung leben, sondern auch von einer klaren spirituellen Ausstrahlung, die zum Aufleben hilft. So kommen zwei Seiten der Person Lothar Veit in den Liedern wunderbar zusammen. Und so werden christliche Lieder nicht flach, sondern leben von ihrer prophetischen Kraft und der kreativen und genauen Sprachgestalt. Aber sie verlieren auch nichts an geistlicher Lebenskraft. Dafür steht besonders strahlend der Liedtext, den ich einleitend zitiert habe:
In manchen dunklen Nächten bist du mein helles Licht. Die deinen Namen ächten, störn nicht mein Gleichgewicht. Nimm du mich an den Händen, auch wenn ich dich nicht seh. Ich lass mich von dir senden. Bleib bei mir, wenn ich geh.
Ein Buch, das zu lesen und zu spielen viel Freude macht. Und das in die Tiefen unserer Lebensfragen und unseres Daseins führt.
Erntedankfest 2010 Fritz Baltruweit
Ein Buch, das zu lesen und zu spielen viel Freude macht. Und das in die Tiefen unserer Lebensfragen und unseres Daseins führt.
Erntedankfest 2010 Fritz Baltruweit