Beschreibung
Die Psalmen haben im christlichen Kulturgut eine wunderbare Doppelfunktion: Sie sind zugleich Wort von Gott und Wort zu Gott. Der 30. Psalm, ein „Lied zur Einweihung des Tempels“, gehört zu den Psalmen Davids. In ihm kommt der Dank für die Rettung aus der Todesnot zum Ausdruck. Die Ergriffenheit des Beters zieht sich fast durch das ganze Stück: Das Staunen über die Großartigkeit und Unfassbarkeit des göttlichen Wirkens wird musikalisch durch pochende Herzschläge versinnbildlicht. Die Haupttonart D symbolisiert einerseits die Majestät Gottes, andererseits aber auch größte Freude über die Heilstaten Gottes. Darüber hinaus verweist die Musik auf die Erlösung durch Christus, den König und Messias. Die Bedrohung durch das Reich des Todes kommt hier in der dunkelsten aller Tonarten zum Klingen: as-Moll. Doch immer wieder kommt der Ausdruck größter Freude zum Vorschein: „Du hast mir den Sack der Trauer ausgezogen und mich mit Freude gegürtet, dass ich dir lobsinge und nicht stille werde.“