Beschreibung
Die Musik war fĂŒr Luther neben dem Wort gleichwertige Partnerin in der VerkĂŒndigung. Es war sein Anliegen, den Menschen die frohe Botschaft nicht nur gepredigt, sondern auch gesungen weiterzugeben.
Im Lied pflegen die Gottesdienstbesucher Gemeinschaft, die das ausdrĂŒckt, was ihren Glauben ausmacht. Es ist ein gesungenes Zeugnis vor der Welt.
In diesem Heft finden sich hÀufig gesungene Lieder, die Luther selbst gedichtet hat, deren Melodieerfinder er zumeist auch ist, oft angelehnt an schon vorhandene Leisen, Antiphonen, Hymnen.
In seiner Vorrede zum Babstschen Gesangbuch von 1545 schreibt Luther:
â… Singet dem Herrn, alle Welt. Denn Gott hat unser Herz und Mut fröhlich gemacht durch seinen lieben Sohn, welchen er fĂŒr uns gegeben hat zur Erlösung von SĂŒnden, Tod und Teufel. Wer solchs mit Ernst glĂ€ubet, der kann`s nicht lassen, er muss fröhlich und mit Lust davon singen und sagen, dass es andere auch hören und herkommen.â
Und ein Vorspiel zum Lied soll die Gemeinde nicht nur auf die Tonart und das Tempo einstimmen, sondern sie zum Singen und Bekennen ermuntern.
Mit Luthers Worten:
âDas hat er alles uns getanâ (EG 23, 7)
âdavon ich singen und sagen willâ (EG 24, 1)
â… stĂ€rk unsern Glauben immerdar (EG 341, 1)
Das fast in Vergessenheit geratene Osterlied (EG 102 âJesus Christus, unser Heilandâ) ist ein gutes Beispiel fĂŒr Luthers Dicht- und Melodieerfindungskunst, seiner Zeit entsprechend, aber mit groĂer Aussagekraft. Die Töne machen den Text lebendig. Es lohnt sich, es wiederzuentdecken.
Nicht nur im Reformations-JubilĂ€ums-Jahr helfen die Luther-Lieder zur VerkĂŒndigung der frohen Botschaft.
Nach dem Vorspiel nehmen Gemeinde und Chor sozusagen den VerkĂŒndigungsdienst auf. Er ist Glaubenszeugnis und -stĂ€rkung zugleich.
Dazu möchte die hier vorliegende Auswahlsammlung anregen.
Ulrich Wrasse, im September 2017