Beschreibung
Im „Dramma sacro per musica“ wird das christliche GottesverstĂ€ndnis herausgefordert. Nach provokanten Fragen und verzweifelt ausweichenden Antworten wird die gute Nachricht ausgebreitet, nĂ€mlich die, dass der Mensch in seiner ErlösungsbedĂŒrftigkeit letztendlich einem Gott der GĂŒte und des Erbarmens gegenĂŒbersteht. Um diese Thematik mit ihrem Text in Musik zu verwandeln, umzudeuten, umzugestalten, wurden dialogische Ebenen geschaffen. Textlich fĂŒllt sich die AtmosphĂ€re bis hin zu surrealistischen Vokalen, die sich aus Worten und Silben lösen, magisch beschwörend. Es bilden sich Anrufungen, die sich zu pathetischer Exaltation steigern können. Die kompositorischen Gestaltungsprinzipien basieren auf dem jĂŒdischen Modus „der groĂen Liebe Gottes“, einer Gesangsskala, die als synagogaler Kantorengesang auf das Intervallgehör RĂŒcksicht nimmt, wie auch insgesamt das HörverstĂ€ndnis einer Gemeinde nicht auĂer Acht gelassen wird.