Beschreibung
Für Christoph Albrecht, Kirchenmusiker und Theologe, hatten während seiner kirchenmusikalischen Tätigkeit in Naumburg, Dresden und Berlin bei der musikalischen Gestaltung der Gottesdienste die Vertonungen der Lesungen eine besondere Bedeutung. So entstanden im Verlauf der Jahre eigene Kompositionen. Ganz in der Tradition von Melchior Vulpius und Melchior Franck legt Christoph Albrecht nun einen kompletten Zyklus von Evangelienmotetten durch das Kirchenjahr vor. Die Sammlung verdient durch die Vielfalt der musikalischen Gestaltung großen Respekt. Für den Theologen Albrecht ist wichtig, die Texte durch die Musik der Gemeinde zu vermitteln. So steht das deklamatorische Prinzip immer im Vordergrund. Stilistisch bewegen sich die Motetten weder im Bereich der alten Musik, der Avantgarde noch im populären Bereich. Der Komponist hat seinen eigenen Stil gefunden. Der Einfluss seines Lehrers Kurt Fiebig und die Verwurzelung in der “ersten Moderne” des vorigen Jahrhunderts sind ihm wichtig.
“Albrecht leistet mit dieser Sammlung einen wesentlichen Beitrag zu neuer liturgischer Chormusik. Albrechts Tonsprache ist gemäßigt modern und für eine Gemeinde gut verständlich, ohne dabei in eine gewisse Primitivität zu verfallen – im Gegenteil! Die Satzstruktur ist höchst anspruchsvoll gestaltet und führt mitunter in überraschende harmonische Wendungen, die die Dramatik der Textstellen steigert. Ein wahrhaft großer Wurf!” (Kirchenmusik im Bistum Limburg, 2/2009)