Auf diesem Stern


12 neue Lieder für die Weihnachtszeit für ein- bis vierstimmigen gemischten Chor mit Klavierbegleitung nach Texten von Arnim Juhre

Was tun wir hier auf diesem Stern? Die Weihnachtserzählung des Evangelisten Lukas ist eine der erfolgreichsten Geschichten der Weltliteratur. Unzählige Variationen und Weiterdichtungen hat sie ertragen und überstanden, bis auf den heutigen Tag. Hinter Wäldern von Weihnachtsbäumen lässt sich der Stall nicht verstecken, in dem eine sehr junge Mutter ihren ersten Sohn gebar. Heerscharen von Weihnachtsmännern können diese Szene von Bethlehem nicht vergessen machen. Der Lärm gewaltiger Weihnachtsmärkte reicht nicht bis in jenen Himmel hinauf, von dem her ein Engel spricht: "Fürchtet euch nicht! Siehe, ich verkündige euch große Freude, die allem Volk widerfahren wird, denn euch ist heute der Heiland geboren."
Durch alle Sitten und Gebräuche hindurch wird an das Ur-Personal der Menschheitsgeschichte erinnert, den Vater, die Mutter, das Kind. Die Szene ist karg und klar: Ein Stall auf freiem Feld. Die Requisiten sind spärlich und einprägsam: Die Krippe im Stall, das Stroh in der Krippe, eine Windel für das Neugeborene. Und die ersten Zeugen sind auch zur Stelle: Hirten, die ihre Herde verlassen, "um die Geschichte zu sehen, die da geschehen ist".
Historiker gehen lieber mit nachweisbaren Fakten um und weisen aktenkundig nach, dass die Festlegung des Weihnachtsfestes auf den 25. Dezember eine ordnungspolitische Maßnahme war im Römischen Reich. Anno 350 etwa wurde die Geburtstagsfeier für den Christus Jesus auf den Erinnerungstag für den Lichtgott Mithras gelegt. Der neue Kalender galt amtlich für alle. Und das Toleranzedikt Kaiser Konstantins (280-337) hatte geschichtliche Folgen, weit über die christliche Taufe des Kaisers und seinen Tod hinaus.
Die Weihnachtsgeschichte des Lukas wird alle Jahre wieder still gelesen oder laut vorgelesen, gepredigt und ausgelegt, in Krippenspielen nachgespielt, in alten und neuen Weihnachtsliedern besungen. Und niemand kann verhindern, dass mit der Geburt eines jeden neuen Kindes die Erinnerung an das Jesuskind aufkommt, das in einem Notquartier geboren wurde, nackt und hilfsbedürftig.
Die hier versammelten 12 neuen Advents- und Weihnachtslieder sind nach 1968 entstanden. Sie stammen aus einer Epoche, in der Menschen zum ersten Mal die Erde aus der Perspektive des Mondes sehen konnten. Menschen waren auf dem Mond gelandet und schickten ihre Bilder zur Erde. Vor jedem Fernseher war der Perspektivwechsel wahrzunehmen.
Die zwei jüngsten Texte dieser Sammlung sind im Dezember 2009 fertig geworden, zur Zeit der missglückten UN-Weltklima-Konferenz in Kopenhagen. Und so begibt sich nun allmählich, dass mit der lukanischen Weihnachtsgeschichte nicht nur das Kind in der Krippe als ein hilfsbedürftiges Wesen erkannt wird, sondern auch der schöne blaue Wasserplanet mit seiner leicht verletzlichen Lufthülle. Die Erde wird uns als ein schutzbedürftiger Himmelskörper bewusst. Und das ist neu, dass eine kosmische Gegebenheit unserer Aufmerksamkeit und Pflege bedarf.
Arnim Juhre

"Was singen wir im Advent und an Weihnachten? Immer wieder die bekannten Lieder, mit denen man schon wochenlang beschallt wird? Da bieten sich die Lieder von Winfried Heurich als gute Alternative an: Texte für unsere Zeit in gut singbaren, ein- bis vier­stimmigen Sätzen; neue Melodien, verknüpft mit bekannten Liedern wie „Allein Gott in der Höh' sei Ehr" oder „Maria durch ein Dornwald ging". Sätze für Chor a cappella, Kanon, einstimmige Lieder mit Tasteninstrument, auch einmal ein Soloinstrument als Überstimme – da ergeben sich viele Gestaltungsmöglichkeiten. Ein ausführliches Vorwort von Arnim Juhre gibt Auskunft über die Entstehung und den Hintergrund seiner Texte." (Württ. Blätter, 2/2012)



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